In den letzten 25 Jahren haben sich etwa 3 Millionen Deutsche dazu entschieden, ihr Heimatland zu verlassen. Die Gründe für die Auswanderung sind vielfältig: berufliche Chancen, Abenteuerlust, Unzufriedenheit mit dem Lebensstandard oder einfach der Wunsch nach einem Neuanfang. Doch wie geht es den Auswanderern heute? Haben sie ihre Ziele erreicht, oder bereuen sie ihre Entscheidung?

Gründe für die Auswanderung

Berufliche Chancen

In den letzten Jahren haben sich immer mehr Deutsche dazu entschieden, ihr Heimatland zu verlassen und im Ausland neue berufliche Wege einzuschlagen. Die Gründe dafür sind vielfältig: höhere Gehälter, bessere Karrieremöglichkeiten, internationale Erfahrungen und der Wunsch nach neuen Herausforderungen. Doch was macht das Ausland so attraktiv für deutsche Fachkräfte? Und welche Branchen und Länder bieten die besten Perspektiven? Auf dieser Seite bauen wir einen Ratgeber für Ausreisewillige auf.

Markus, 38, Ingenieur
„Ich bin vor fünf Jahren in die USA ausgewandert, weil ich dort mehr verdiene und bessere Aufstiegschancen habe. Es war die richtige Entscheidung – ich habe hier einen Job bei einem führenden Technologieunternehmen gefunden.“

Einer der Hauptgründe für die Auswanderung sind die höheren Gehälter, die in vielen Ländern gezahlt werden. Vor allem in den USA, der Schweiz, den Golfstaaten und einigen asiatischen Ländern können Fachkräfte oft ein Vielfaches dessen verdienen, was sie in Deutschland bekommen würden.

Lebensqualität

Bessere Lebensqualität im Ausland

Für viele Auswanderer ist die höhere Lebensqualität ein entscheidender Grund, Deutschland den Rücken zu kehren. In Ländern wie Spanien, Portugal oder Neuseeland locken ganzjährig mildes Klima, eine entspannte Lebensweise und oft niedrigere Lebenshaltungskosten. Vor allem Rentner und Familien schätzen die bessere Work-Life-Balance, die in vielen Ländern außerhalb Deutschlands selbstverständlich ist. Zudem bieten einige Regionen eine atemberaubende Natur, saubere Luft und weniger Stress – Faktoren, die das tägliche Leben deutlich angenehmer machen. Für viele ist das Ausland nicht nur ein neuer Wohnort, sondern ein Ort, an dem sie mehr Lebensfreude und Zufriedenheit finden.

Warum sind die Gehälter im Ausland höher?

  • Wirtschaftliche Stärke: Länder wie die USA oder die Schweiz haben eine starke Wirtschaft und zahlen daher höhere Gehälter.
  • Fachkräftemangel: In einigen Ländern herrscht ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, was die Gehälter in die Höhe treibt.
  • Steuerliche Vorteile: In einigen Ländern, wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, gibt es keine Einkommenssteuer, was das Nettoeinkommen deutlich erhöht.

Sabine, 62, Rentnerin
„Ich bin nach Spanien gezogen, weil ich das ganze Jahr über Sonne und Meer genießen möchte. Die Lebenshaltungskosten sind hier niedriger, und ich kann mir ein schönes Leben leisten.“

Abenteuer und neue Erfahrungen

Immer mehr junge Menschen in Deutschland packen ihre Koffer, um im Ausland neue Kulturen kennenzulernen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Für viele ist die Auswanderung eine Chance, den eigenen Horizont zu erweitern, Sprachkenntnisse zu verbessern und sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Globalisierung und die zunehmende Mobilität machen es einfacher denn je, im Ausland zu studieren, zu arbeiten oder einfach eine Auszeit zu nehmen. Dabei geht es nicht nur um Karrierechancen, sondern auch darum, das Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ob als Au-pair, im Rahmen eines Auslandssemesters oder bei einem Job in einer fremden Kultur – junge Deutsche nutzen die Möglichkeiten, die die Welt ihnen bietet. Diese Erfahrungen prägen nicht nur ihren Lebenslauf, sondern auch ihre Weltsicht.

Lena, 26, Studentin
„Ich habe ein Auslandssemester in Neuseeland gemacht und bin einfach geblieben. Hier ist das Leben entspannter, und die Natur ist atemberaubend.“

Unzufriedenheit mit Deutschland

Neben der Neugier auf fremde Kulturen und dem Wunsch nach neuen Erfahrungen spielt auch die Unzufriedenheit mit den Verhältnissen in Deutschland eine Rolle bei der Entscheidung junger Menschen, ins Ausland zu gehen. Viele kritisieren die hohen Lebenshaltungskosten, die steigende Belastung durch Steuern und Abgaben sowie die oft als starr empfundenen Strukturen in Bildung und Beruf. Auch fehlende Perspektiven, insbesondere in ländlichen Regionen, und der Wunsch nach mehr Flexibilität und Freiheit treiben junge Deutsche ins Ausland. Für sie ist die Auswanderung nicht nur eine Chance, die Welt zu entdecken, sondern auch eine Möglichkeit, den Frust über die Situation in Deutschland hinter sich zu lassen und ein Leben zu führen, das besser zu ihren individuellen Bedürfnissen und Werten passt.

Thomas, 45, Unternehmer
„Ich bin nach Singapur ausgewandert, weil ich dort bessere Rahmenbedingungen für mein Unternehmen finde. Die Bürokratie in Deutschland hat mich einfach frustriert.“

Die Herausforderungen des Auswanderns

Das Auswandern mag verlockend klingen, doch es birgt auch zahlreiche Herausforderungen. Eine der größten Hürden ist die Sprachbarriere, die nicht nur den Alltag, sondern auch die Integration in die neue Gesellschaft erschweren kann. Hinzu kommen kulturelle Unterschiede, die oft unterschätzt werden – von anderen Arbeitsnormen bis hin zu ungewohnten sozialen Umgangsformen. Auch die soziale Isolation ist ein häufiges Problem, da das Fehlen von Familie und Freunden gerade in der Anfangszeit belastend sein kann. Finanzielle Risiken, wie unerwartet hohe Lebenshaltungskosten oder Schwierigkeiten bei der Jobsuche, sind weitere Stolpersteine. Nicht zuletzt müssen sich Auswanderer mit bürokratischen Hürden auseinandersetzen, von Visaanträgen bis zur Anerkennung von Qualifikationen. Wer diese Herausforderungen meistern will, braucht Geduld, Flexibilität und eine gute Vorbereitung.

Anna, 34, Lehrerin
„Als ich nach Frankreich gezogen bin, hatte ich große Schwierigkeiten mit der Sprache. Es hat Jahre gedauert, bis ich mich wirklich integriert gefühlt habe.“

Sprachbarriere

Eine der größten Hürden beim Auswandern ist die Sprachbarriere. Selbst in Ländern, in denen Englisch weit verbreitet ist, kann die mangelnde Kenntnis der Landessprache den Alltag erheblich erschweren. Ob beim Einkaufen, bei Behördengängen oder im Beruf – ohne ausreichende Sprachkenntnisse fühlen sich viele Auswanderer zunächst hilflos und isoliert.

In einigen Ländern, wie Frankreich oder Japan, ist die Landessprache oft Voraussetzung, um soziale Kontakte zu knüpfen oder beruflich Fuß zu fassen. Selbst einfache Gespräche können zur Herausforderung werden, wenn Vokabeln oder grammatikalische Feinheiten fehlen. Hinzu kommen Dialekte und regionale Unterschiede, die das Verstehen zusätzlich erschweren.

Doch die Sprachbarriere ist nicht nur ein Hindernis, sondern auch eine Chance. Wer sich die Mühe macht, die Sprache zu lernen, gewinnt nicht nur an Selbstvertrauen, sondern auch einen tieferen Einblick in die Kultur des Landes. Sprachkurse, Sprachpartner oder Apps können dabei helfen, die Barrieren Schritt für Schritt abzubauen und sich besser zu integrieren. Wer die Herausforderung annimmt, wird mit einer bereichernden Erfahrung belohnt.

Kulturelle Unterschiede

Ein zentraler Aspekt des Auswanderns sind die kulturellen Unterschiede, die oft unterschätzt werden. Jedes Land hat seine eigenen sozialen Normen, Werte und Umgangsformen, die für Neuankömmlinge zunächst fremd und ungewohnt sein können. In einigen Kulturen sind Hierarchien im Berufsleben stark ausgeprägt, während in anderen eine lockere, kollegiale Atmosphäre herrscht. Auch die Kommunikation kann sich stark unterscheiden: Was in Deutschland als direkt und effizient gilt, wird in anderen Ländern vielleicht als unhöflich empfunden.

Hinzu kommen unterschiedliche Vorstellungen von Privatleben und Work-Life-Balance. In einigen Ländern, wie Japan oder den USA, sind lange Arbeitszeiten üblich, während in südeuropäischen Ländern die Familie und das soziale Leben oft im Vordergrund stehen. Auch Alltagsgewohnheiten, wie Essenszeiten, Begrüßungsrituale oder die Bedeutung von Pünktlichkeit, können stark variieren.

Diese kulturellen Unterschiede können zu Missverständnissen und Frustration führen, aber sie bieten auch die Chance, den eigenen Horizont zu erweitern und neue Perspektiven kennenzulernen. Wer sich darauf einlässt und bereit ist, sich anzupassen, kann die Herausforderungen meistern und von der kulturellen Vielfalt profitieren.

Soziale Isolation

Ein oft unterschätztes Problem beim Auswandern ist die soziale Isolation. In einem neuen Land fehlen zunächst vertraute Gesichter – Familie, Freunde und das gewohnte Umfeld sind weit entfernt. Das kann besonders in der Anfangszeit zu Einsamkeit und einem Gefühl der Entwurzelung führen.

Hinzu kommt, dass es oft schwierig ist, in einer fremden Kultur neue soziale Kontakte zu knüpfen. Unterschiedliche Gewohnheiten, Sprachbarrieren oder auch einfach die Scheu vor dem Unbekannten können das Ankommen erschweren. Selbst in Ländern, in denen die Menschen als offen und freundlich gelten, braucht es Zeit, um echte Freundschaften aufzubauen.

Die soziale Isolation kann sich auch auf die mentale Gesundheit auswirken. Viele Auswanderer berichten von Phasen der Unsicherheit oder sogar des Bedauerns, besonders wenn die Erwartungen an das neue Leben nicht sofort erfüllt werden.

Doch es gibt Wege, diese Herausforderung zu meistern: Lokale Vereine, Expat-Gruppen oder Sprachkurse bieten Möglichkeiten, Menschen kennenzulernen und sich ein soziales Netzwerk aufzubauen. Wer aktiv auf andere zugeht und sich auf die neue Kultur einlässt, kann die Isolation überwinden und im Ausland ein neues Zuhause finden.

Bürokratische Hürden

Ein weiterer Stolperstein beim Auswandern sind die bürokratischen Hürden, die je nach Zielland sehr unterschiedlich ausfallen können. Von der Beantragung des richtigen Visums über die Anmeldung im neuen Land bis hin zur Anerkennung von Qualifikationen – der Papierkram kann zeitaufwendig und frustrierend sein.

In einigen Ländern, wie den USA oder der Schweiz, sind die Anforderungen für Arbeitsvisa besonders streng, und der Prozess kann Monate dauern. Auch die Anerkennung von Abschlüssen oder Berufserfahrungen ist oft mit hohem Aufwand verbunden, da deutsche Qualifikationen nicht immer automatisch anerkannt werden. Hinzu kommen oft komplizierte Steuerregelungen, die Auswanderer beachten müssen, um keine rechtlichen Probleme zu bekommen.

Selbst scheinbar einfache Dinge, wie die Eröffnung eines Bankkontos oder die Anmeldung einer Wohnung, können sich als Herausforderung erweisen, wenn Sprachbarrieren oder kulturelle Unterschiede im Umgang mit Behörden hinzukommen.

Doch mit guter Vorbereitung und Geduld lassen sich diese Hürden meistern. Informationen von offiziellen Stellen, die Hilfe von Experten oder der Austausch mit anderen Auswanderern können den Prozess erleichtern. Wer sich frühzeitig informiert und organisiert, kann die bürokratischen Herausforderungen bewältigen und sich auf das Wesentliche konzentrieren: das neue Leben im Ausland.

Jan, 40, IT-Spezialist
„In Japan war die Arbeitskultur für mich zunächst ein Schock. Die langen Arbeitszeiten und die Hierarchien waren schwer zu akzeptieren.“

Finanzielle Risiken

Ein oft unterschätztes Risiko beim Auswandern sind die finanziellen Herausforderungen. Auch wenn viele Auswanderer mit der Hoffnung auf höhere Gehälter oder niedrigere Lebenshaltungskosten ins Ausland gehen, kann die Realität anders aussehen. Unerwartete Kosten, wie teure Mieten in Großstädten, hohe Krankenversicherungsbeiträge oder Wechselkursverluste, können das Budget belasten.

Hinzu kommt, dass die Jobsuche im Ausland oft länger dauert als erwartet, besonders wenn Sprachbarrieren oder die Anerkennung von Qualifikationen im Weg stehen. Selbst mit einem Job können die Gehälter in einigen Ländern niedriger sein als in Deutschland, während die Lebenshaltungskosten gleichzeitig höher sind.

Auch Rücklagen für Notfälle, wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit, sind im Ausland oft schwerer aufzubauen, da das soziale Sicherheitsnetz weniger umfangreich sein kann. Wer unvorbereitet auswandert, riskiert, in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Doch mit einer soliden Planung lassen sich diese Risiken minimieren. Ein detaillierter Finanzplan, ausreichende Rücklagen und die frühzeitige Recherche über Lebenshaltungskosten und Gehälter im Zielland sind entscheidend. Wer die finanziellen Herausforderungen im Blick behält, kann das Abenteuer Auswandern sorgenfreier genießen.

Peter, 50, Handwerker
„Ich bin nach Griechenland gezogen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Leider war die Wirtschaftslage schlechter als erwartet, und ich musste zurück nach Deutschland.“

Erfolgsgeschichten: Wenn das Auswandern gelingt

Karrieresprung

Ein häufiges Ziel von Auswanderern ist der Karrieresprung, den das Ausland verspricht. Viele hoffen auf bessere Jobchancen, höhere Gehälter oder die Möglichkeit, in internationalen Unternehmen Fuß zu fassen. Doch der Weg dorthin ist nicht immer einfach und birgt einige Herausforderungen.

Zunächst einmal müssen Qualifikationen und Berufserfahrungen oft anerkannt werden, was je nach Land und Branche ein langwieriger Prozess sein kann. In einigen Ländern, wie den USA oder Kanada, sind zusätzliche Prüfungen oder Zertifizierungen erforderlich, um in bestimmten Berufen arbeiten zu dürfen. Auch die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt kann hart sein, besonders in beliebten Städten wie London, New York oder Singapur.

Hinzu kommen kulturelle Unterschiede im Arbeitsumfeld. In einigen Ländern sind lange Arbeitszeiten und strenge Hierarchien üblich, während in anderen eine lockere, aber fordernde Arbeitskultur herrscht. Wer sich nicht darauf einstellt, kann schnell an seine Grenzen stoßen.

Doch trotz dieser Herausforderungen bietet das Ausland enorme Chancen für die Karriere. Internationale Erfahrungen, Sprachkenntnisse und ein globales Netzwerk sind wertvolle Assets, die die berufliche Entwicklung vorantreiben können. Wer flexibel ist, sich gut vorbereitet und die Herausforderungen annimmt, kann im Ausland den Karrieresprung schaffen, von dem viele träumen.

Sophie, 35, Marketingmanagerin
„In London habe ich einen Job bei einer internationalen Agentur bekommen. Hier verdiene ich nicht nur mehr, sondern habe auch mehr Verantwortung.“

Neue Lebensqualität

Viele Auswanderer erhoffen sich im Ausland eine bessere Lebensqualität – sei es durch ein angenehmeres Klima, eine entspanntere Lebensweise oder niedrigere Lebenshaltungskosten. Doch der Weg zu diesem Ziel ist nicht immer einfach und bringt einige Herausforderungen mit sich.

Zunächst einmal kann die Anpassung an eine neue Umgebung schwierig sein. Das Klima, die Infrastruktur oder die kulturellen Gewohnheiten im Zielland unterscheiden sich oft stark von dem, was man aus Deutschland gewohnt ist. In einigen Ländern, wie Spanien oder Portugal, lockt zwar das sonnige Wetter, doch die Bürokratie oder die medizinische Versorgung können weniger gut organisiert sein als in Deutschland.

Auch die soziale Integration spielt eine große Rolle. Ohne ein stabiles Netzwerk aus Freunden und Bekannten kann das Leben im Ausland zunächst einsam und enttäuschend sein. Hinzu kommen oft Sprachbarrieren, die den Alltag erschweren und das Gefühl der Isolation verstärken können.

Doch trotz dieser Herausforderungen bietet das Ausland die Chance, ein neues Lebensgefühl zu entdecken. Wer sich auf die neue Kultur einlässt, die Sprache lernt und aktiv am sozialen Leben teilnimmt, kann eine Lebensqualität finden, die in Deutschland vielleicht nicht möglich wäre. Ob am Strand, in den Bergen oder in einer pulsierenden Metropole – das Ausland kann ein Ort sein, an dem man nicht nur lebt, sondern wirklich aufblüht.

Maria, 29, Krankenschwester
„In Australien habe ich zwar einen tollen Job, aber ich vermisse meine Familie sehr. Manchmal fühle ich mich hier sehr allein.“

Persönliche Entwicklung

Das Auswandern ist nicht nur eine räumliche Veränderung, sondern auch eine Chance zur persönlichen Entwicklung. Die neuen Herausforderungen, die das Leben in einem fremden Land mit sich bringt, fördern Fähigkeiten wie Anpassungsfähigkeit, Resilienz und Selbstvertrauen.

Der Umgang mit kulturellen Unterschieden und Sprachbarrieren zwingt Auswanderer dazu, sich auf neue Denk- und Verhaltensweisen einzulassen. Dies schärft die interkulturelle Kompetenz und die Fähigkeit, in komplexen Situationen flexibel zu reagieren. Gleichzeitig stärkt das Meistern von bürokratischen Hürden und finanziellen Risiken das Problemlösungsdenken und die Eigenständigkeit.

Auch die soziale Isolation im Anfangsstadium kann eine Chance sein, sich selbst besser kennenzulernen und unabhängiger zu werden. Wer sich in einer neuen Umgebung zurechtfindet und ein soziales Netzwerk aufbaut, entwickelt oft ein stärkeres Selbstbewusstsein und eine größere Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen.

Nicht zuletzt fördert das Leben im Ausland die Weltoffenheit und Toleranz. Der Kontakt mit Menschen aus verschiedenen Kulturen erweitert den Horizont und schärft das Bewusstsein für globale Zusammenhänge.

All diese Erfahrungen tragen dazu bei, dass Auswanderer nicht nur beruflich, sondern auch persönlich wachsen. Wer die Herausforderungen annimmt, kann im Ausland nicht nur ein neues Leben beginnen, sondern auch eine stärkere, resilientere Version seiner selbst werden.

Laura, 28, Journalistin
„Mein Jahr in Südafrika hat mich verändert. Ich bin selbstbewusster geworden und habe gelernt, mit Herausforderungen umzugehen.“

Rückkehrer: Wenn das Auswandern scheitert

Trotz aller Vorbereitung und guten Vorsätze kann das Auswandern manchmal scheitern. Die Gründe dafür sind vielfältig: Unerwartete kulturelle Unterschiede, finanzielle Schwierigkeiten, soziale Isolation oder einfach das Gefühl, im neuen Land nicht anzukommen, können dazu führen, dass Auswanderer ihre Pläne überdenken.

Ein häufiger Grund für das Scheitern ist die Unterschätzung der emotionalen Belastung. Das Fehlen von Familie und Freunden, kombiniert mit dem Druck, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden, kann zu Einsamkeit und Frustration führen. Auch berufliche Enttäuschungen, wie Schwierigkeiten bei der Jobsuche oder unerwartete Arbeitsbedingungen, können den Traum vom Leben im Ausland schnell platzen lassen.

Hinzu kommen oft praktische Herausforderungen, wie bürokratische Hürden, Sprachbarrieren oder die Anpassung an ein anderes Klima und eine andere Lebensweise. Wer sich überfordert fühlt, verliert schnell die Motivation und den Glauben an das neue Leben.

Doch ein gescheitertes Auswanderungsprojekt ist kein Scheitern im Leben. Viele Rückkehrer berichten, dass sie durch die Erfahrung im Ausland gestärkt und reifer zurückgekommen sind. Sie haben gelernt, mit Herausforderungen umzugehen, ihre Grenzen zu erkennen und ihre Prioritäten neu zu setzen.

Für manche ist die Rückkehr nach Deutschland eine Chance, das Leben mit neuen Augen zu sehen und die Vorteile der Heimat wieder zu schätzen. Andere nutzen die Erfahrungen, um einen neuen Anlauf zu wagen – besser vorbereitet und mit klaren Zielen. Scheitern ist kein Ende, sondern oft der Beginn einer neuen, bereichernden Phase.

Andreas, 42, Lehrer
„Ich bin nach zwei Jahren in China zurückgekehrt, weil ich mich dort nie wirklich zu Hause gefühlt habe. Die kulturellen Unterschiede waren einfach zu groß.“

Lohnt sich das Auswandern?

Die Entscheidung, auszuwandern, ist eine der größten, die man im Leben treffen kann. Für viele Deutsche hat sich der Schritt gelohnt – sie haben im Ausland beruflichen Erfolg, eine höhere Lebensqualität oder persönliche Erfüllung gefunden. Für andere war das Auswandern eine enttäuschende Erfahrung, die sie zurück nach Deutschland geführt hat.

Letztendlich hängt der Erfolg des Auswanderns von vielen Faktoren ab: der Vorbereitung, der Flexibilität und der Fähigkeit, sich auf eine neue Kultur einzulassen. Wer sich gut informiert und realistisch bleibt, hat gute Chancen, im Ausland glücklich zu werden.

Hast du selbst Erfahrungen mit dem Auswandern gemacht? Oder planst du, Deutschland den Rücken zu kehren? Teile deine Gedanken und Fragen in den Kommentaren!

Titelbild: Lumin Osity, New Jersey

Avatar-Foto

Von Dolma Tsering

Name: Dolma Tsering Alter: 28 Jahre Geburtsort: Lhasa, Tibet Biografie: Dolma wurde am 15. Februar 1997 in Lhasa, der kulturellen Hauptstadt Tibets, geboren. Schon in ihrer Kindheit entwickelte sie eine Leidenschaft für Geschichtenerzählen und Ausdrucksformen der Kunst. Tsering verbrachte viel Zeit damit, die alten Legenden und Geschichten ihrer Kultur zu erkunden, was sie dazu inspirierte, Journalistin zu werden. Ausbildung: Nach ihrem Abschluss an einer tibetischen Schule setzte Tsering ihre Ausbildung in Lhasa fort und studierte Journalismus und Kommunikationswissenschaften. Während ihres Studiums wurde ihr bewusst, wie wichtig es ist, die tibetische Stimme in der Weltöffentlichkeit zu vertreten. Sie engagierte sich aktiv in studentischen Medien und berichtete über soziale Themen, die für ihr Volk von Bedeutung waren. Flucht und Engagement: Im Jahr 2017 wurde die Situation in Tibet zunehmend repressiv. Tserings kritische Berichte über die Menschenrechtslage führten dazu, dass sie von den chinesischen Behörden verfolgt wurde. Um ihrer Familie und sich selbst zu schützen, flüchtete sie über die Himalaya-Berge nach Nepal. In Kathmandu angekommen, stand Tsering vor neuen Herausforderungen. Trotz der Unsicherheit und der Belastungen des Flüchtlingslebens nutzte sie ihre journalistischen Fähigkeiten, um die Geschichten ihrer Landsleute zu dokumentieren. Aktuelle Tätigkeit: Heute arbeitet Tsering als freie Journalistin und Aktivistin. Sie setzt sich für die tibetische Gemeinschaft ein und berichtet über die Entwicklungen in der Region. In ihrem Blog gibt sie Einblicke in das Leben tibetischer Flüchtlinge, die Herausforderungen der Diaspora und die Hoffnung auf eine Zukunft in einem freien Tibet. Ziele und Visionen: Tserings Traum ist es, eine Plattform für tibetische Stimmen zu schaffen, die in der globalen Medienlandschaft oft übersehen werden. Sie möchte eine Bewegung initiieren, die junge tibetische Journalisten unterstützt und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Geschichten zu erzählen. Hobbys: Neben ihrer journalistischen Arbeit liebt Tsering es, zu fotografieren und die Natur Tibets in all ihrer Schönheit festzuhalten. Sie engagiert sich auch in der Gemeinschaft, indem sie Workshops zur Medienbildung für junge Flüchtlinge anbietet.