Offenbar glauben viele Menschen, sich mit der Corona-Impfung in ein besseres Leben zu impfen und verstehen überhaupt nicht, dass es andere Menschen wagen, sich nicht impfen zu wollen. Es ist ein Glaubenskrieg entfacht, in dem geimpfte sich für die besseren Menschen halten.

Ich werde gerne gefragt, warum ich die Geimpften immer wieder als Zombies darstelle. Eigentlich wusste ich es selbst nicht. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich mich dazu hinreißen ließ, einen Kommentar unter einen FAZ Artikel zu schreiben, der die Impfverweigerer als Unmenschen darstellte. Alleine schon das Wort “Impfverweigerer” hat etwas negatives, etwas böses. Immerhin ist jedem selbst überlassen, ob er sich gegen Covid-19 impfen lassen will oder nicht. Ich bin 50 Jahre alt. Seit ich denken kann, werde ich jedes Jahr aufgefordert, mich gegen Grippe impfen zu lassen. Immer wieder ist eine Grippe gefährlicher als die andere und ich spiele mit meinem Leben, wenn ich es wage, mich nicht impfen zu lassen. Und jedes Jahr sind die krank, die sich gegen Grippe haben impfen lassen. Irgendwann erwischte es mich auch und ich hatte Grippe. Nicht schön aber ich habe es überlebt. Alleine. Zu Hause. Mit den Vorhaltungen meines Hausarztes, hätte ich mich impfen lassen, ich wäre jetzt nicht krank. Hätte hätte Fahrradkette. Meine Mutter ließ sich impfen. Jedes Jahr. Bis sie starb. Mit Anfang 60. An einer Grippe. Trotz Impfung. Das kann schonmal passieren, hieß es nur lapidar.

Jedes Jahr aufs neue die Grippeschutzimpfung

Ich glaube, das war einer der ganz schwerwiegenden Gründe, dass für mich von vornherein keine Impfung gegen Corona in Betracht kam. Und weil es von Anfang an hieß, die Impfung mildert nur die Erkrankung ab. Sie hindert nicht die Ansteckung und schon gar nicht den Ausbruch der Krankheit. Es macht den Verlauf nur etwas milder. Also ein Risiko, welches man gut abwägen kann. Immerhin wissen wir heute, die Mortalität, also die Sterberate bei an Corona-Erkrankten, beträgt etwa 0,5 Prozent. Die Mortalität bei Impfunfällen hingegen 1,5 Prozent. Und während die 0,5 Prozent eine unglaublich schwerwiegende Zahl ist, die wir auf gar keinen Fall hinnehmen dürfen, sind die 1,5 Prozent nur ein zu vernachlässigendes Restrisiko. Auf Doppelzüngigkeit kann ich so gar nicht. Vor allem, wenn sie so offenkundig von unseren Politikern kommt.

Wir überlisten den Tod

Während ich also die Antworten, oder sagen wir besser, den Antwortenkrieg, den Flamewar, unter meinem Artikel überflog, stellte ich fest, es gibt tatsächlich Menschen -und gar nicht so wenige- die glauben, wir wären mit der Corona-Impfung in der Lage, den Tod zu überlisten. Natürlich habe ich darauf hingewiesen, dass wir eine Sterblichkeit haben, die immer da ist. Ich wurde überschwemmt mit Antworten, die mir erklärten, dass nur wir selbst daran schuld seien, wenn wir sterben. Allen voran die Impfverweigerer. Die haben Schuld daran, wenn zukünftig Menschen sterben werden.

Wie dumm sind wir geworden um allen Ernstes zu glauben, wir könnten den Tod überlisten? Oder ist es die Impfung gegen Corona, die sagenhaft dumm macht?

Artikelbild: Paolo Bendandi

Von KBA