Die Bahamas – mit ihren türkisblauen Gewässern, weißen Sandstränden und ganzjährig warmem Klima – sind für viele ein Traumziel. Doch ein dauerhafter Umzug auf die Inseln erfordert sorgfältige Planung. Dieser Leitfaden bietet Deutsche wichtige Informationen und praktische Tipps für einen erfolgreichen Neuanfang im karibischen Paradies.
1. Vorbereitung vor der Ausreise
Visum und Einreisebestimmungen
Deutsche können als Touristen für bis zu 90 Tage visumfrei auf den Bahamas bleiben. Für einen längeren Aufenthalt benötigen Sie:
- Arbeitserlaubnis: Nur erhältlich, wenn kein Einheimischer für die Stelle verfügbar ist (Arbeitgeber muss dies nachweisen).
- Permanent Residence: Möglich durch Investition (z. B. Immobilienkauf ab 750.000 USD) oder Rentnervisum (nachweisliches Einkommen).
- Studierendenvisum: Für internationale Studenten an bahamaischen Hochschulen.
Ein gültiger Reisepass (mind. 6 Monate) ist Pflicht.
Gesundheit und Versicherung
Die medizinische Versorgung ist in Nassau gut, auf kleineren Inseln jedoch begrenzt. Eine internationale Krankenversicherung mit USA/Bahamas-Deckung ist dringend empfohlen. Impfungen sind nicht verpflichtend, aber Hepatitis A/B und Tetanus sollten überprüft werden.
Sprachkenntnisse
Amtssprache ist Englisch (mit karibischem Akzent), sodass Deutsche kaum Sprachbarrieren haben. Spanisch ist auf einigen Inseln verbreitet.
2. Leben auf den Bahamas
Wohnungssuche & Kosten
- Nassau (New Providence) & Paradise Island: Teuer, aber beste Infrastruktur (Mieten: 1.500–4.000 USD/Monat).
- Family Islands (Abaco, Exumas): Günstiger, aber weniger Arbeitsmöglichkeiten.
- Kauf von Immobilien: Beliebte Option für Resident Permits, aber hohe Nebenkosten (ca. 12 % Kaufsteuer).
Tipp: Vor Ort mieten, da Online-Angebote oft unzuverlässig sind.
Kulturelle Besonderheiten
- „Island Time“: Termine beginnen oft später als geplant.
- Höflicher Umgang: Begrüßung mit Handschlag und Smalltalk sind üblich.
- Bargeld & Karten: USD werden akzeptiert, Kreditkarten sind weit verbreitet.
Sicherheit
Die Bahamas sind sicher, aber in Nassau sollte man abends bestimmte Viertel meiden. Kleinkriminalität (Diebstahl) kommt vor – Wertsachen besser nicht offen zeigen.
3. Arbeiten auf den Bahamas
Arbeitsmarkt
Die meisten Jobs gibt es in:
- Tourismus (Hotels, Tauchschulen, Yacht-Charter)
- Finanzsektor (Banken, Offshore-Firmen)
- Immobilien (Verkauf, Verwaltung)
Achtung: Ausländer bekommen nur Jobs, wenn kein Bahamaer verfügbar ist.
Steuern & Finanzen
- Keine Einkommenssteuer, aber hohe Importsteuern (bis 45 % auf Autos, Elektronik etc.).
- Kontoeröffnung: Notwendig für Gehaltszahlungen (z. B. bei CIBC FirstCaribbean).
4. Freizeit & Alltag
Klima & Natur
- Tropisches Klima (25–32°C), Hurrikan-Saison von Juni bis November.
- Outdoor-Aktivitäten: Schnorcheln, Segeln, Angeln, Insel-Hopping.
Einkaufen & Lebenshaltungskosten
- Fast alles wird importiert – Lebensmittel und Elektronik sind deutlich teurer als in Deutschland.
- Lokale Märkte (z. B. Straw Market) bieten günstigere Fisch und Obstsorten an.
Soziale Kontakte
- Expat-Communities (Facebook-Gruppen, Clubs) helfen beim Netzwerken.
- Kirchen & Sportvereine sind gute Anlaufstellen, um Einheimische kennenzulernen.
5. Rechtliche Besonderheiten
- Führerschein: Deutscher Führerschein ist 3 Monate gültig, dann muss ein bahamaischer beantragt werden.
- Haustiere: Strenges Quarantäne-Reglement (frühzeitig planen!).
- Internet: Gut verfügbar in Städten, auf kleineren Inseln oft langsam.
Die Bahamas bieten ein einzigartiges Lebensgefühl – wer die hohen Lebenshaltungskosten akzeptiert und sich auf die entspannte Inselmentalität einlässt, wird das karibische Leben lieben.
Foto von Isabella Smith auf Unsplash