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Manchmal bedarf es einiger wirrer Gedanken und mathematischer Spielereien, um einen Blick auf das wesentliche zu bekommen. In der ersten Augustwoche liegt die 7-Tages Inzidenz bundesweit bei etwa 23, in Berlin 38. Rückblickend auf die letzte Querdenkerdemonstration, bei der offiziell 5.000 Teilnehmer anwesend waren, die friedlich ihren Protest zum Ausdruck brachten und dann von der Berliner Polizei zusammengeschlagen wurden, vorrangig alte und schwache, ich schrieb schon darüber, wurden laut Polizeiangaben 600 Teilnehmer festgenommen. Einer starb im Wege der Festnahme. Rechnet man dies in die allseits beliebte Inzidenz um, ergibt sich ein sehr erschreckendes Bild. Die Inzidenz von 600 Festnahmen auf 5.000 Teilnehmer liegt damit bei 12.000. Die Sterberate gar bei 20. Selbstverständlich muss man kein Ministerium nach diesen Zahlen befragen, der Vergleich hinkt mehr als gewaltig. Doch warum eigentlich? Die Inzidenzzahlen sind ebenso rein willkürlich festgelegt worden. Und glaubt man dem Bundesgesundheitsministerium, was auf ihrer Webseite selbst schreibt:

In der Europäischen Union gilt eine Erkrankung als selten, wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen in der EU von ihr betroffen sind. Da es mehr als 6.000 unterschiedliche Seltene Erkrankungen gibt, ist die Gesamtzahl der Betroffenen trotz der Seltenheit der einzelnen Erkrankungen hoch. Allein in Deutschland leben Schätzungen zufolge etwa vier Millionen Menschen mit einer Seltenen Erkrankung (SE), in der gesamten EU geht man von 30 Millionen Menschen aus.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/seltene-erkrankungen.html

Fünf von 10.0000. Das sind 50 von 100.000, also einer Inzidenz von 50. Aktuell. Also insgesamt. Nicht zusammengeklaubt über Tage oder Wochen, denn die bekannte 7-Tages Inzidenz zählt die Fälle von positiv getesten, nicht die der erkrankten. Wie vielen Menschen aktuell in Deutschland erkrankt sind, also wirklich mit Covid-19 im Bett liegen und denen es schlecht geht, weiß offenbar kein Mensch. Einzig bekannt ist, es liegen laut Bundesregierung heute 455 Menschen mit Covid-19 auf Intensivstationen. Oder anders ausgedrückt, 0.55 Prozent der Deutschen Bevölkerung. Ein zehntel von der Zahl, die Covid-19 zu einer seltenen Erkrankung herabstuft. Wer sich nun erregt, ich führe nur in Deutschland die Zahlen an, während das Bundesgesundheitsministerium von EU weiten Zahlen spricht, dem möchte ich ans Herz legen, doch selbst herauszufinden, wie hoch die 7-Tages Inzidenz für ganz Europa ist. All zu leicht macht man es dem Bürger nämlich nicht, diese Zahl verlässlich herauszufinden. Was aber auffällt, Polen hat Corona schon im Juni 2021 vollständig abgeschafft und damit alle Einschränkungen. Polen ist auf dem letzten Platz der Inzidenz Top 10 mit einer Inzidenz von 2,8.
Aber morgen tagen unsere Innenminister und legen die neuen Grundrechtseinschränkungen für die nächste Zeit fest. Und die sehen, will man den Verschwörungstheoretikern Glauben schenken, düster aus. Wer nicht geimpft ist, darf bald nicht mehr einkaufen gehen und auch sonst am öffentlichen Leben nicht mehr teilnehmen, heißt es.

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Von Klaus Baumdick

Schon als Neunjähriger entdeckte Klaus Baumdick seine Leidenschaft für Technik, als er seinen ersten Computer geschenkt bekam. Fasziniert von den Möglichkeiten, brachte er sich selbst das Programmieren bei und tauchte immer tiefer in die Welt der Bits und Bytes ein. 1987 begann seine Zeit als Computerhacker – eine Phase, in der er die Grenzen der digitalen Welt auslotete und seine Fähigkeiten perfektionierte. Doch 1995 sollte sein Leben eine dramatische Wende nehmen: Baumdick wurde beim Hacken US-amerikanischer Militärsatelliten „gebusted“. Die mediale Aufmerksamkeit, die dieser Vorfall erregte, hätte seine Karriere beenden können – doch stattdessen wurde sie zum Ausgangspunkt einer beeindruckenden Transformation. Statt als „Gefahr“ abgestempelt zu werden, erkannte die Branche sein einzigartiges Know-how. Heute ist Klaus Baumdick ein international gefragter Berater für hochsichere Computersysteme, spezialisiert auf den Schutz kritischer Infrastrukturen. Seine umfassende Expertise – gepaart mit seiner ungewöhnlichen Vergangenheit – macht ihn zu einem der gefragtesten Experten in Sachen Cybersicherheit. Regierungen, Militäreinrichtungen und Großkonzerne weltweit vertrauen auf sein Wissen, wenn es darum geht, Systeme gegen die Bedrohungen von morgen abzusichern. Seine Geschichte beweist: Manchmal führen selbst kontroverse Wege zu unerwartetem Erfolg – wenn man sein Wissen richtig einsetzt. Veröffentlichungen von Klaus Baumdick: 1. Faszination Cybercrime, 2 Bände, 1.600 Seiten, 2024 2. Der Schurkenstaat - Deutschlands Regierung im Machtrausch, 296 Seiten, 2025