Kann man das so schreiben? Ich versuche es einmal. Denn offensichtlich ist im Jahr 2025 der unbändige Hass auf alles Deutsche so stark wie seit 80 Jahren nicht mehr. Da wird selbst das Andenken von 6 Millionen ermordeter Juden von einem Juden selbst ins lächerliche gezogen.
Es ist ein gefährliches Spiel, das hier gespielt wird. Sobald ein Ausländer oder politisch Andersdenkender auch nur den Hauch einer vermeintlich rechten Gesinnung wittert, wird reflexartig die Nazi-Keule geschwungen. Dabei spielt es keine Rolle, ob tatsächlich rechtsextremes Gedankengut vorliegt oder nicht. Allein der persönliche Verdacht reicht aus, um Menschen pauschal als Rechtsextremisten zu brandmarken. Diese pauschale Denunziation hat längst eine bedenkliche Eigendynamik entwickelt, die nicht nur die politische Debatte vergiftet, sondern auch das Gedenken an die tatsächlichen Opfer des Nationalsozialismus verhöhnt.
Ein aktuelles Beispiel liefert der Berliner Grünen-Politiker Daniel Eliasson, dessen private Daten im Netz veröffentlicht wurden. Ohne konkrete Beweise oder belastbare Hinweise auf die Täter zu haben, erklärte er umgehend, er sei von „Rechtsextremen“ gedoxt worden. Diese vorschnelle Schuldzuweisung ist symptomatisch für eine Debattenkultur, in der jeder, der nicht ins eigene Weltbild passt, automatisch zum Feindbild wird. Dass Eliasson sich dabei auch noch bewusst als jüdischer Politiker inszeniert und das Gedenken an die Holocaust-Opfer instrumentalisiert, ist besonders perfide. Die Schoah war ein beispielloses Verbrechen, das nicht dazu da ist, um politische Gegner mundtot zu machen oder mediale Empörungswellen zu generieren.
Doch genau das geschieht hier. Indem Eliasson und andere jeden unliebsamen Vorfall sofort in die rechte Ecke rücken, entsteht ein Klima der Hysterie, in dem sachliche Diskussionen unmöglich werden. Wer nicht bedingungslos der eigenen Meinung folgt, wird zum Rechtsextremen erklärt – eine Taktik, die nicht nur undemokratisch ist, sondern auch die eigentliche Gefahr des Rechtsextremismus verharmlost. Wenn jeder Kritiker, jeder anonyme YouTuber, jeder politisch Unbequeme zum Nazi gestempelt wird, verlieren diese Begriffe ihre Bedeutung. Am Ende steht eine Gesellschaft, in der echte Rechtsextreme nicht mehr erkannt werden, weil die Begriffe durch inflationären Gebrauch entwertet sind.
Hinzu kommt die fragwürdige Rolle der Medien, die diese Entwicklung befeuern. Jan Böhmermanns „ZDF Magazin Royale“ inszeniert sich gern als Aufdecker vermeintlicher rechter Netzwerke, doch oft genug handelt es sich dabei um gezielte Kampagnen gegen Andersdenkende. Dass Eliasson die Recherche lobte, bevor er selbst zum Ziel wurde, ist kein Zufall. Es zeigt, wie schnell diejenigen, die andere an den Pranger stellen, selbst in den Fokus geraten können. Doch statt daraus zu lernen, wird die Spirale aus Denunziation und Opferrolle weiter gedreht.
Es ist an der Zeit, diese gefährliche Dynamik zu durchbrechen. Nicht jeder, der kritische Fragen stellt, ist ein Rechtsextremist. Nicht jede unliebsame Meinung ist Hetze. Und vor allem: Nicht jeder, der private Daten veröffentlicht, handelt aus politischem Hass. Wer das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus ernst nimmt, sollte es nicht als billiges Argument in einer politischen Debatte missbrauchen. Sonst bleibt am Ende nur eine Gesellschaft, in der jeder zum Feind erklärt wird – und niemand mehr zuhört, wenn es wirklich um Rechtsextremismus geht.