Es ist ein Schauspiel von geradezu religiöser Inbrunst, das sich da in den Straßen Berlins abspielt. Hunderte Menschen – oder waren es doch nur 250? Wer weiß das schon, wer zählt das noch, wenn die Empörung so groß ist wie die intellektuelle Leere der Protestierenden – versammeln sich, um gegen einen Mann zu wettern, der es gewagt hat, zwei Dinge zu tun: Geld zu verdienen und seine Meinung zu sagen.
Die Heilige Inquisition der Gutmenschen
Elon Musk, dieser unverschämte Kapitalist, dieser ruchlose Technokrat, dieser – ja, warum nicht gleich – Faschist, hat das Undenkbare getan: Er hat Donald Trump beraten. Er hat es gewagt, die heiligen staatlichen Ausgaben infrage zu stellen. Er hat, o Graus, eine Geste gemacht, die irgendwie an den Hitlergruß erinnert, wenn man sie aus dem richtigen Winkel betrachtet, nach drei Bier und mit dem festen Willen, Böses zu sehen.
Was folgt, ist eine Hexenjagd, wie sie unsere Zeit so liebt. Die selbsternannten Hüter der Demokratie, diese Kreuzritter von Fridays for Future und Campact, ziehen durch die Straßen und brandmarken den Häretiker. Ihr Vorwurf? Musk „untergrabe demokratische Strukturen“. Ah, ja. Weil nichts demokratischer ist, als Tausende von Menschen aufzurufen, einen Einzelnen zu ächten, der es wagt, eine andere Meinung zu haben.
Die neue Religion: Der Kult der Empörung
Die Parallelen zu den dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte liegen auf der Hand – nur dass die Rollen vertauscht sind. Damals waren es die Braunhemden, die Andersdenkende jagten; heute sind es die Gutmenschen in ihren moralisch aufgeladenen Twitter-Blasen, die jeden, der nicht in ihr Weltbild passt, zum Feind erklären. Der Mob von heute trägt keine Stiefel, sondern Turnschuhe, und seine Waffe ist nicht der Prügel, sondern der Hashtag: #TeslaTakedown.
Was ist aus dieser Gesellschaft geworden? Eine Meute von Empörungsjunkies, die nichts Besseres zu tun haben, als nach neuen Sündenböcken zu suchen. Gestern war es der „Nazi von nebenan“, heute ist es Elon Musk, morgen wird es der Nachbar sein, der es wagt, Fleisch zu grillen. Die Methoden sind die gleichen geblieben: Diffamierung, Ausgrenzung, der Ruf nach Boykott. Nur die Rechtfertigung hat sich geändert. Früher hieß es „Volksverräter“, heute heißt es „Klimaleugner“ oder „Demokratiefeind“.
Die Absurdität der Anklage
„Musk untergräbt die Demokratie!“, schreit die Menge. Wie genau? Indem er für Trump arbeitet? Indem er Tesla baut? Indem er – der Horror! – eine Geste macht, die jemand auf einem Foto so interpretiert hat, wie es ihm in den Kram passt?
Dabei ist es doch gerade diese hysterische Überreaktion, die die Demokratie aushöhlt. Wenn jede abweichende Meinung, jede unkonventionelle Geste, jeder unliebsame Geschäftsmann zum Feindbild erklärt wird, dann ist es nicht Musk, der die Demokratie bedroht – dann ist es der Mob, der sie erstickt.
Die große Ironie: Die wahren Demokratiefeinde
Die wahren Feinde der Demokratie sind nicht die Elon Musks dieser Welt. Es sind diejenigen, die meinen, im Namen des Guten Zensur und Ausgrenzung rechtfertigen zu können. Es sind diejenigen, die so überzeugt von ihrer eigenen Moral sind, dass sie jeden, der nicht mit ihnen übereinstimmt, zum Abschaum erklären.
In den 1930ern brannten die Bücher, heute brennen die Tesla-Modelle – zumindest im Geiste. Der Geist aber ist derselbe geblieben: intolerant, selbstgerecht, zutiefst undemokratisch.
Die Gesellschaft als Tribunal
Was in Berlin passiert, ist kein Protest. Es ist ein Exorzismus. Eine Gesellschaft, die nicht mehr weiß, wofür sie steht, sucht sich ihre Dämonen – und findet sie in Männern wie Musk.
Am Ende bleibt nur eine Frage: Wer ist hier eigentlich der Faschist?