Foto: Klaus Baumdick

Trotz des Verbotes der Berliner Polizei, demonstrierten heute mehrere zehntausend Teilnehmer aus allen Schichten der Bevölkerung gegen die nicht enden wollenden Corona-Einschränkungen.
Die Polizei zeigte volle Härte. Es kam zu vereinzelten Gewaltexzessen seitens der Berliner Polizei gegen Demonstranten und zahlreiche Festnahmen.
Durch geschicktes manövrieren konnten die Demonstrationsteilnehmer verschiedene Polizeisperren umgehen und die Polizei in die Orientierungslosigkeit schicken.
Dennoch war das Bild der Demonstration ein eher mäßiges. Während in Frankreich an diesem Wochenende mehr als eine viertel Million Menschen auf die Strasse zum gleichen Thema gingen und gewalttätige Polizisten mit Steinen, Pyrotechnik und Molotowcocktails in ihre Schranken verwiesen und es in Australien zu Ausschreitungen auf beiden Seiten kam, setzten die Querdenker in Berlin auf psychologische Kriegsführung. Bei Polizeimaßnahmen brandeten immer wieder Sprechchöre “Friede, Freiheit und Demokratie” sowie “Keine Gewalt” auf.
Zunehmend war jedoch die drastische Abneigung gegen Medienvertreter, die aus aller Welt anwesend waren. Hier wurde nicht mehr unterschieden zwischen den sogenannten System-Medien und Querdenker freundlicher Presse. Wer als Journalist und als Pressevertreter erkennbar war, wurde angepöbelt und beschimpft, teilweise sogar angegriffen. Offenbar haben die Querdenker ihr eigentliches Ziel aus den Augen verloren und wüten nun lieber gegen die Presse.

Der große Stern, das Ziel der Demonstration, wurde zeitig von der Polizei komplett abgeriegelt und mit zahlreichen Wasserwerfern bestückt, die bis zum Ende der Demonstration jedoch nicht zum Einsatz kamen. Nachdem sich die Teilnehmer auf Anordnung der Polizei entfernt haben, gab es weitere Spontandemos in ganz Berlin mit einer unbekannten Anzahl an Teilnehmern.

Während Querdenker von Politik und Presse gerne als politisch rechts verortet werden, erklärte ein britischer Professor in der letzten Woche, er sehe in der Querdenkerbewegung vor allem politisch links stehende Menschen.
Mit besonderem Augenmerk ließ sich genau diese Aussage heute, zumindest subjektiv, bestätigen. Zahlreich waren die Teilnehmer augenscheinlich aus dem links-alternativen Spektrum, während jene mit augenscheinlich typisch rechts bzw. rechtsextremen Erkennungszeichen zwar ebenfalls zahlreich aber in weit geringerer Zahl anwesend waren.


Von KBA